Tips sollen das Kraut in der Tüte halten,
Filter den Rauch milder und sauberer machen.
Doch was dabei oft zurückbleibt, ist vor allem eins: Müll.
Ein Filter, der unsere Lunge schützt – und dafür die Lunge der Erde belastet?
Ein scheinbarer Fortschritt, der sich beim zweiten Blick als Wegwerfprodukt entpuppt.
Mittlerweile gibt es Alternativen aus Glas, Holz oder Edelstahl – manche nur für ein paar Züge, andere für Jahre.
In diesem Artikel vergleichen wir die gängigsten Jointfilter.
Die Modelle im Überblick – und was sie wirklich leisten
Filter-Vergleich: Was taugt was wirklich?
| Filtertyp | Filtert wirklich? | Wiederverwendbar? | Reinigung | Geht kaputt? | Kohlemenge | Anschaffung | Nach 500 Joints |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Standard Papiertip | Gar nicht ❌ | Nein ❌ | Wegwerfen ❌ | Weich ✅ | Keine ❌ | ~0,01 € | ~5 € |
| Aktivkohlefilter (OCB, Purize, Dr. Perl etc.) |
Ordentlich ✅ | Nein ❌ | Wegwerfen ❌ | Nein ✅ | Fest ⚠️ | 0,10-0,15 € | 50-75 € |
| Hybrid-Filter (Aktivkohle + Cellulose) |
Sehr stark ✅ | Nein ❌ | Wegwerfen ❌ | Nein ✅ | Fest ⚠️ | 0,10-0,15 € | 50-75 € |
| Holz-Mundstück | Teils ⚠️ | Bedingt ⚠️ | Aufwändig ⚠️ | Robust ✅ | Fest ⚠️ | 10-30 € | 50-75 € (+Filter) |
| Glas-Filter | Teils ⚠️ | Ja ✅ | Alkohol ⚠️ | Zerbrechlich ⚠️ | Anpassbar ✅ | 3-20 € | ~7 € (Kohle) |
| Keramik-Filter | Teils ⚠️ | Ja ✅ | Alkohol ⚠️ | Zerbrechlich ❌ | Anpassbar ✅ | 10-30 € | ~7 € (Kohle) |
| Metall-Filter (1Tip, Re-Tip etc.) |
Ordentlich ✅ | Ja ✅ | Alkohol ⚠️ | Robust ✅ | Anpassbar ✅ | 10-25 € | ~7 € (Kohle) |
| Phönix (Edelstahl) | Ordentlich ✅ | Ja ✅ | Ausbrennen ✅ | Unzerstörbar ✅ | Anpassbar ✅ | 27-30 € | 1-7 € (Kohle/Gas) |
Der Markt ist voll mit Filtern.
Doch viele davon sind eher bunte Modeaccessoires als langfristig sinnvolle Lösung . In der folgenden Übersicht gehen wir auf die verschiedenen Filtertypen nochmal etwas detailierter ein.
Papiertip
Der absolute Klassiker – günstig, überall verfügbar und in Sekunden selbst gedreht. Papiertips sind die einfachste Lösung, wenn es darum geht, einen Joint zu bauen. Doch ihre Funktion endet bei der reinen Formgebung: Sie verhindern, dass das Kraut in den Mund gelangt, bieten aber keinerlei tatsächliche Filterwirkung. Formstabil sind sie auch nicht wirklich. Und wer kennt es nicht: In der größeren Runde wird der Tip gerne mal weichgenuckelt.
Wer ausschließlich Papiertips nutzt, raucht alles mit – Feinstaub, Teer, Schadstoffe. Immerhin: Sie sind quasi kostenlos und plastikfrei.
Aktivkohlefilter (Purize, Gizeh, OCB & Co.)
Seit etwa einem Jahrzehnt sind Aktivkohlefilter – die zuvor hauptsächlich in Tabakpfeifen verwendet wurden – besonders in Westeuropa auf dem Vormarsch. Sie filtern einen großen Teil unerwünschter Stoffe aus dem Rauch und gelten als gesündere Alternative.
Der Haken: Es handelt sich immer um Einwegprodukte. Sie kosten pro Stück 10 bis 15 Cent, verursachen konstant Müll und lassen sich nicht reinigen. Im Winter kommt das nächste Problem dazu: Die Aktivkohle kann durch Kondensation verklumpen und setzt den Filter zu. Modelle, die dieses Problem umgehen, enthalten schlicht deutlich weniger Aktivkohle.
Dazu kommt: Die Füllmenge ist genormt. Wer mehr oder weniger dosieren will, muss den Filter mühseelig zerlegen – und zahlt langfristig deutlich mehr, als es auf den ersten Blick scheint.
Eine Ausnahme bildet Purize – dort gibt es zumindest Modelle mit unterschiedlicher Befüllung.
Aktivkohle + Cellulose (Hybridfilter, Medusa)
Die neue Generation kombiniert Aktivkohle mit Cellulosekappen – bekannt aus Zigarettenfiltern. Das Ergebnis: eine noch stärkere Filterwirkung und in manchen Modellen auch eine cleverere Lösung gegen Verstopfen. Klingt gut.
Doch auch hier bleibt das Prinzip dasselbe: Einwegprodukt, nicht wiederverwendbar, nicht anpassbar – und langfristig teuer. Außerdem: Trotz „natürlicher Cellulose“-Versprechen enthalten diese Filter nahezu immer Kunststoff. Celluloseacetat mag aus Naturfasern hergestellt werden, ist aber chemisch so weit verändert, dass es nicht mehr biologisch abbaubar ist. Giftiger Kunststoff im grünen Gewand. Nachhaltig ist das nicht – erst recht nicht bei regelmäßigem Konsum.
Holz-Mundstücke
Edel im Look, handwerklich in der Anmutung – Holzmundstücke sehen gut aus und bieten ein vertrautes Handling: Man baut wie gewohnt mit einem Papiertip und steckt den fertigen Joint ins Holzstück. Viele Modelle sind mit klassischen Aktivkohlefiltern kombinierbar und bieten so eine solide Filterwirkung.
Doch das Naturmaterial hat seine Tücken. Holz saugt sich mit Rückständen voll, lässt sich schlecht reinigen und entwickelt schnell einen Eigengeruch. Die meisten Reiniger sind parfümiert, um das zu kaschieren – was dem Gedanken von „cleanem“ Genuss widerspricht. Und da die Filterleistung in der Regel vom eingelegten Einwegfilter abhängt, gelten wieder die alten Schwächen – nur hübscher verpackt.
Glastip
Stylisch, hochwertig, langlebig. Glastips sehen gut aus, besonders in dickeren Joints oder in geselliger Runde. Sie lassen sich mit Alkohol reinigen, halten lange und vermitteln ein sauberes Gefühl.
Doch im Alltag zeigen sich Schwächen: Sie können brechen, sind schwerer als andere Tipps und rutschen gerne mal aus dem Pape, wenn nicht perfekt gebaut. Die meisten Modelle bieten keine echte Filterleistung – höchstens optischen Mehrwert. Gereinigt werden sie, wie üblich, mit Alkohol.
Keramikfilter
Noch seltener als Glas – und deutlich zerbrechlicher. Viele Keramikfilter sind handbemalt oder kunstvoll gestaltet, wirken fast wie Sammlerstücke. Funktional haben sie dagegen wenig zu bieten. Eine Filterwirkung ist nicht vorhanden, das Handling empfindlich und die Reinigung umständlich.
Was bleibt, ist eine hübsche Idee – aber für den Alltag meist zu filigran, zu empfindlich, zu wenig funktional.
Metallfilter (z. B. 1Tip, Re-Tip)
Metallfilter aus Aluminium oder Edelstahl sind eine ernstzunehmende Alternative für alle, die auf Wiederverwendbarkeit setzen. Robust, individuell befüllbar und deutlich nachhaltiger als alles, was regelmäßig im Müll landet.
Die Reinigung erfolgt meist wie bei Glastips mit Alkohol. Vorteil: Die Füllmenge an Aktivkohle lässt sich frei bestimmen – je nach Mischung, Stimmung oder Bedarf. Viele Nutzer berichten von angenehmerem Zug und besserem Geschmack.
Preislich liegt man über Glastips, aber nach ein paar Wochen bis Monaten rechnet sich das.
Phönix
Der Phönix zeigt, was passiert, wenn man keine Kompromisse eingeht: Design, Funktion, Langlebigkeit – mit höchsten Ansprüchen.
Das Highlight: Die pyrolytische Reinigung. Einfach mit dem Gasbrenner ausbrennen – kein Alkohol, kein Auseinanderbauen. Die Aktivkohle lässt sich individuell dosieren, der Filter bleibt selbst im Winter durchlässig und liegt auch im Sommer angenehm kühl in der Hand.
Wer dauerhaft raucht und auf Qualität achtet, kommt am Phönix nicht vorbei. Nachhaltig, einfach, effizient – mehr geht nicht.
Was ein Aktivkohlefilter wirklich leisten muss
Ein Aktivkohlefilter sollte das tun, was der Name verspricht: filtern – und zwar vom ersten bis zum letzten Zug. Nicht nur ein bisschen. Nicht nur bei idealen Bedingungen. Sondern zuverlässig. Immer.
Doch damit das wirklich funktioniert, braucht es mehr als nur ein hübsches Röhrchen.
Ein guter, wiederverwendbarer Filter muss zusätzlich:
- zuverlässig filtern – ohne selbst Rückstände abzugeben
- einfach zu reinigen sein – ohne Spezialmittel
- mit frei erhältlicher Aktivkohle befüllbar sein
- dauerhaft stabil bleiben – auch bei starker Nutzung
- sich nicht verziehen, verkleben oder verschleißen
- einen guten Durchzug haben & nicht verstopfen
Warum Edelstahl die beste Wahl ist
Edelstahl ist nicht nur haltbar – er ist nahezu unverwüstlich.
Im Gegensatz zu Glas oder Keramik bricht nichts, splittert nichts, verklebt nichts.
Das Material bleibt – auch nach Jahren intensiver Nutzung.
Die Filterhülse lässt sich auskochen und sogar zum glühen bringen, ohne dass das Material darunter leidet.
Während Holz- oder Glasfilter oft eine Wandstärke von mindestens 2–3 mm benötigen, reichen bei Edelstahl schon 0,5 mm – bei deutlich höherer Stabilität.
Ein gut gefertigter Edelstahlfilter funktioniert über Jahre – ohne Leistungsverlust, ohne auseinander zu fallen.
Fazit: Genuss beginnt bei Qualität
Ein „wiederverwendbarer“ Filter ist nur dann sinnvoll, wenn du ihn auch wirklich wiederverwendest.
Nicht ein paar Mal – sondern über Jahre.
Und dafür muss er gemacht sein. Andere Filter sehen auf den ersten Blick hochwertig aus – doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich Schwächen:
unsaubere Gewinde, schlecht entgratete Kanten, weiches Alu statt Stahl.
Wer sich für Edelstahl entscheidet, sollte deshalb nicht auf den günstigsten Anbieter setzen –
sondern auf durchdachte Verarbeitung, echte Stabilität und funktionales Design. Dadurch hat man auch wirklich lange Freude an dem Filter.
Qualitätsmerkmale bei Edelstahlfiltern: aus einem Stück gefertigt, die Kanten sind sauber abgerundet, die Anzahl der Bohrungen maximiert – für leichten Durchzug, ein angenehmes Gefühl zwischen den Lippen und kompromisslosen Genuss.
Das Gewinde ist so präzise gefräst, dass es auch nach Jahren noch sauber greift.
Und klar: Man muss nicht alles radikal umstellen.
Für unterwegs kann ein Einwegfilter praktisch sein – wer Angst hat, seinen Phönix zu verlieren, lässt ihn einfach zuhause.
Und für dicke Zaubertüten mit Hasch, Öl und Gras gemischt, mag ein Glastip genau das Richtige sein.
Aber für alle anderen Momente lohnt sich Qualität, die bleibt.
Weniger Einweg.
Mehr Beständigkeit.

